Neuseeland – Wo im Winter Sommer ist

Am anderen Ende der Welt sind die Jahreszeiten vertauscht – „Aotearoa“ lautet der Name Neuseelands in der Sprache der Maori, der häufig als „Land der großen weißen Wolke“ übersetzt wird. Manche Sprachforscher favorisieren hingegen die Deutung „Land der langen, hellen Tage“, da die Lage des Landes unterhalb der Tropen für lange Sommertage und Dämmerungen sorgt, welche die aus Polynesien stammenden Maori nicht kannten.

Ungeachtet solcher linguistischen Spitzfindigkeiten steht jedoch fest, dass die Jahreszeiten in Neuseeland zu denjenigen in Europa quasi spiegelverkehrt sind, der Sommer sich dem zufolge also von Dezember bis Februar hinzieht. Die sommerlichen Durchschnittstemperaturen von 22 bis 25 °C können jedoch je nach Landesteil erheblich variieren. Am wärmsten ist es dann in der Regel an der Ostküste der Nord- und Südinsel, Städte wie Hastings, Gisborne, Napier, Rangiora und Timaru wiesen in der Vergangenheit bereits Rekordwerte bis zu knapp über 40 °C auf.

Wärmerer Norden, kühlerer Süden: Am meisten Sonne am Schnittpunkt der Inseln

Generell und vereinfacht gesagt geht der neuseeländische Sommer auf der Nordinsel mit höheren Temperaturen und mehr Sonnenschein einher als auf der Südinsel. So verzeichnet der hohe Norden etwa im Whangarei-Distrikt und am Cape Maria van Diemen ein Jahresmittel von ca. 15 °C. Im tiefen Süden in der Region Southland rund um Invercargill und in den Südlichen Alpen werden durchschnittlich nur 9 °C gemessen. Die sonnigsten Gegenden in Neuseeland mit jeweils fast 2.400 Sonnenstunden sind die Bay of Plenty rund um die Städte Tauranga, Rotorua und Whakatane sowie die Hawke’s Bay rund um die Zwillingsstadt Napier-Hastings auf der Nordinsel und die Region Nelson an der Nordküste der Südinsel. Dort liegen mit dem Abel-Tasman-, dem Kahurangi- und dem Nelson-Lakes-Nationalpark auch die drei meistbesuchten Naturschutzgebiete des Landes.

Sonne gibt es hier im Winter satt, vor Verbrennungen gilt es sich aber zu schützen

Dem ungemütlichen deutschen Winter mit dessen Eis, Frost und Schnee entfliehen kann man in Neuseeland also bestens, auf keinen Fall vernachlässigen sollte man jedoch den unbedingt vor Ort erforderlichen ausreichenden Sonnenschutz. In den Sommermonaten sind die gefährlichen UV-Strahlen im direkten Sonnenlicht erheblich stärker als in hiesigen Breitengraden, speziell in der Mittagszeit zwischen 11.00 und 16.00 Uhr sind eine schützende Kopfbedeckung, eine Sonnenbrille sowie das Eincremen der Hautpartien mit Sonnencreme definitiv empfehlenswert. Ebenfalls nicht unterschätzt werden sollten die teils großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Gerade in höheren Lagen im Landesinneren, aber auch an kühleren Küstenabschnitten wie etwa an der tendenziell regnerischen Westküste der Südinsel zwischen Greymouth, Hokitika und Westport kann es nachts auch im Sommer empfindlich kalt werden.

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