Eine Reise nach Island führt in das erdgeschichtlich jüngste Land Europas, das einst von Vulkanen, Gletschern und deren reißenden Schmelzwasserflüssen geformt wurde. So entstand nahe am Polarkreis eine, von einer breiten Palette von Naturlandschaften geformte Insel, deren Vielfalt von den Lavawüsten im Landesinneren bis hin zu beeindruckenden Felsküsten und Fjorden reicht.
Land der Gletscher, Geysire und Vulkane
Touristen, die ihren Urlaub in Island, dem „Eisland“ verbringen, machen in dem von nur etwa 325.000 Einwohnern bevölkerte Land Bekanntschaft mit Naturerscheinungen, die in Europa eher selten zu finden sind. So ist Island zu mehr als zehn Prozent von Gletschern bedeckt. Fast drei Viertel davon nimmt mit dem Vatnajökull der größte Gletscher Europas ein, der an manchen Stellen bis über 1000 Meter dick ist und eine der größten Eismassen der Welt besitzt. Dieser Gletscher ist es auch, der gemeinsam mit dem Golfstrom für ein niederschlagsreiches aber auch relativ mildes Klima sorgt.
Neben seinen zahlreichen, meist sehr attraktiv wirkenden Wasserfällen, die in Island durchweg als Naturdenkmäler zählen, treten vielerorts auf Island heiße Quellen auf. Sie werden größtenteils von Regen- und Schmelzwasser gespeist, das in den Klüften im Untergrund von durch Magma aufgeheiztem Gestein erwärmt wird. Nicht selten sprudeln diese Quellen mit längeren Ruhepausen, um plötzlich ihre Wasser- und Dampffontänen als Geysire in die Höhe zu schleudern. Vielerorts dient die Erdwärme auch dem Betrieb beheizter Schwimmbäder und der Versorgung der Haushalte.
Rund 30 als aktiv geltende Vulkane durchziehen Island in einem breiten Gürtel von Nordost nach Südost. Erst im Jahr 2010 sorgte der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull für großes Aufsehen, als seine in die Luft geschleuderte Asche den Flugverkehr in Nordeuropa stark behinderte. Der Vulkanismus war es auch, der in der Vergangenheit die um die Hauptinsel verstreuten kleineren Inseln entstehen ließ.
Kultur am Polarkreis
Sicher bilden die imposanten Naturerscheinungen auf Island den Hauptgrund dafür, dass die vor allem in den Sommermonaten zwischen Juni und September durchgeführten Reisen nach Island zu einem boomenden Tourismus geführt haben, der für das Land eine große wirtschaftliche Bedeutung hat.
Von seinen vier Nationalparks wird vor allem der zum Weltkulturerbe zählende Thingvellir gern besucht, in dem im Mittelalter im Althing die Familienoberhäupter zum Beschließen von Gesetzen zusammenkamen.
Reykjavík als Hauptstadt Islands hat neben seinem Dom aus dem 18. Jahrhundert einige architektonisch interessante, neuere Gebäude zu bieten. Zu diesen gehört die Hallgrímskirkja, von deren Turm aus sich ein schöner Ausblick über die bunten Dächer der Stadt ergibt.
Daneben beherbergt die Stadt einige sehr interessante Museen wie das Nationalmuseum oder das Freilichtmuseum Árbæjarsafn.
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