Traumurlaub auf dem Pferderücken

Die Liebe zu Pferden ist eine Leidenschaft, die viele auch bei der Urlaubsgestaltung berücksichtigen. Wanderreiten ermöglicht, Länder fernab von touristischen Hochburgen zu erkunden und so sowohl Menschen als auch landschaftlich schöne Strecken mit genügend Muße zu kennenzulernen.

Auch wenn es reizvoll ist das eigene Pferd mit in den Urlaub zu nehmen, sollten Wanderreiter zuerst an das Wohl des Tieres denken. Lange Anreisen sind durch den schwierigen Transport zum Wohl des Tieres zumeist unrealistisch, deswegen ist für deutsche Wanderreiter vor allem das eigene Land interessant. Je nach Region kommen auch die Nachbarländer wie Österreich, Polen oder die Niederlande infrage. Dabei gilt wie immer, dass die Planung nicht vernachlässigt werden darf: Von vernünftig kalkulierten Tagesetappen (nicht mehr als 25 Kilometer) über Übernachtungsmöglichkeiten bis zum Transport vom oder zum Zielort gilt es vieles zu bedenken.

Ein heißer Tipp für Nachtquartiere sind die Ortsansässigen Reitvereine am jeweiligen Unterkunftsort. Einzelne Regionen bieten sogar gezielt Wanderreitstationen mit Unterkünften für Pferd und Reiter an. Das größte Problem ist jedoch die ausreichende Vorbereitung des Tieres, denn die optimale Ausbildung des Pferdes benötigt bis zu sieben Jahre. In jedem Fall sollte man es vermeiden das Pferd gänzlich untrainiert auf Reisen mitzunehmen und die ersten Wanderritte sind auf maximal zwei Tage zu beschränken. Probleme beim Verladen, Beschlagen oder bei der Untersuchung des Tieres können zu einem schnellen Abbruch der Reise führen. Neben dem Gesundheitszustand gibt es noch drei weitere Grundvoraussetzungen, die ein Wanderpferd mitbringen sollte damit die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis im positiven Sinn wird. Es muss gehorsam, leichtrittig und zuverlässig sein.

Urlaub auf fremden Pferden im Ausland

Diesem Thema hat sich sogar das Reiseunternehmen Expedia in seinem Blog gewidmet. Kistin Macher stellt hier die besten vier Reiseziele für Wanderreiter vor und gibt dabei allerhand Tipps zum richtigen Umgang mit den Tieren im jeweiligen Urlaubsland. Die Vorschläge der Expertin umgehen dabei sogar das Problem des eigene, gut ausgebildete Wanderpferd auf eine lange Reise zu nehmen und erweitern den möglichen Radius beträchtlich.

Island – Das Land der Vulkane und Nordlichter

Wohl kaum ein Pferdenarr hat noch nicht daran gedacht, einen Reiturlaub in Island zu buchen. Zu reizvoll sind die zusätzlichen Gangarten der Island-Pferde und die einmalige Landschaft der Insel. Die nur rund 300.000 Isländer lassen dabei genügend Raum für Ausritte in fast unberührte Natur und die Infrastruktur ist für Reiter hervorragend. Vom Flughafen in Reykjavík sind die Reiterhöfe in der Regel gut erreichbar, Direktflüge von Frankfurt und Berlin dauern ungefähr 3,5 Stunden.

Macher stellt im Interview vor allem den Reiterhof Eldhestar heraus, da er mit 300 Pferden und seiner guten Lage zu den bekanntesten Reiterhöfen Islands gehört. Die dort angebotene „klassische Tour“ über die Südseite der Insel bietet vom Wasserfall Thjófafoss bis hin zum Vulkan Hekla sehenswerte Naturschauspiele und dauert sieben Tage. Um in einer der begehrten Holzhütten übernachten zu können, muss man gerade für einen Urlaub in der Ferienzeit für Juni oder der zweiten Augusthälfte, da die Plätze in den Reisegruppen schnell belegt sind. Wer dieses Reiseerlebnis außerhalb dieser Zeit machen möchte, sollte unbedingt im September anreisen, denn in dieser Jahreszeit kann man auf die Suche nach Polarlichtern gehen und dabei oftmals das einmalige Farbspiel beobachten.

USA- Quer durch Colorado
Quer durch Colorado
Ein Reiturlaub in den USA ist für die meisten Westernreiter der Traumurlaub schlechthin. Die von Macher vorgeschlagene Route beginnt ist auch für Anfänger geeignet. Techniken wie das Bergreiten werden vor Ort gelehrt. Fernab von Touristenstrecken führt die Tour durch Sangre de Cristo, wo Greifvögel, Bären, Elche und Wild entdeckt werden können. Danach sorgen die Rocky Mountains für eine beeindruckende Szenerie. Zeltübernachtungen, Lagerfeuer und heiße Quellen vermitteln Abenteuer-Feeling. Die relativ lange Flugzeit von 16 bis 22 Stunden nehmen Urlauber am Besten im August auf sich, da es dann weder zu heiß noch zu kalt in dieser Umgebung ist.

Auf den Spuren von Dshingis Khan in der Mongolei
Mongolei

Dass die Mongolen seit jeher ein Reitervolk sind, wird nicht nur durch Dschingis Khan deutlich, dessen Soldaten ihm einst mit der Übergabe eines Haar ihres Pferdes die Treue schworen. In der Mongolei gibt es auch heute noch mehr Pferde als Einwohner. In der Wüste Gobi kann mit etwas Glück sogar das wieder ausgewilderte Przewalski-Pferd entdeckt werden. Macher empfiehlt die achttägige Reittour von Pegasus Reisen, bei denen die Teilnehmer auch ohne ausgeprägte Vorkenntnisse gut zurechtkommen. Die Tour wird von Einheimischen begleitet und bietet traditionelle Unterkünfte, sodass ein Einblick in die Lebensart der Mongolen möglich ist. August und September eignen sich am Besten, da dann das Klima optimal ist, um zahlreiche wilde Tiere zu entdecken, ohne zu sehr unter der Sonne zu leiden.

Costa Rica – Zwischen Urwald und Traumstränden
Costa Rica

Für den letzten Tipp hat Macher sich ein wirkliches Highlight aufbewahrt: Sie empfiehlt das Ranch-Ressort von Discovery Horseback Tours, das verschieden Tagestouren anbietet. Zu den Möglichkeiten gehört eine Route, die durch den Regenwald führt, eine Gebirgstour mit Nasenbären und Affen oder ein Ausritt am Strand. Im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Urlauben wird hier die Unterbringung in Hotels angeboten, sodass auch Menschen, die ihr Abenteuer gerne am Abend beenden, gut aufgehoben sind. Grundkenntnisse sind für die Touren ausreichend, die beste Reisezeit ist von Ende Dezember bis April.

© Fotos: janecat – iStockphoto.com; bk1bennett (CC BY-ND 2.0); aleceast (CC BY 2.0); Clearly Ambiguous (CC BY 2.0)